Die politische Form gehört allen Bürger-innen! (mit Haiku)

(1139) +++ Primatologie (IV) +++ Dem Märtyrer Benno Ohnesorg gewidmet! Nicht nur der Boden und das Geld gehört allen, sondern auch die politische Form muß wieder demokratisiert werden! Selbstverständlich geht es nicht um eine Übereignung sämtlicher Ressourcen an eine andere Oligarchie, die nur rhetorisch die Sache des Volkes vertritt: res publica. Wie kann der Mensch mitten in “Eurabien” die Sinnlichkeit so wieder völlig neu verteilen, daß er auf den kulturellen Gegebenheiten dabei aufbaut und diese nicht erst aufgibt, um dann, geschlagen mit der Verstandesblindheit der Existenzbehauptung, prometheisch doch wieder den naturwirklichen Weg extremistisch mißbrauchen muß. Die “Kunstwahrheit” (Goethe) ist das Entwicklungs-Angebot, das auch die materialistische morphe annehmen kann, um die entfesselte Gewalt des eidos (politische Form) in ein polisreligiöses Handeln umzuformen. Das Tier im Menschen, die bloße Selbstbewegung der Natur, muß durch jene pflanzenhafte Selbstbildungsgestalt, die das Gedankenwesen beherbergt, gezügelt werden. Es ist nicht mehr zeitgemäß diesen Dressurakt allein äußeren Mächten in der Matrix zu überlassen, da diese es wegen der fehlenden moralischen Evolution nicht vermocht haben ihrem Anspruch, das Wohl des Ganzen durch ihre Führung zu gewährleisten und zu vermehren, gerecht zu werden. Der Slogan, daß die politische Form allen gehöre, heißt nichts anderes, als daß das jeweilige Wesen ein königliches Recht dazu besitzt, jene eigengesetzlich zu bestimmen, zur “Sozialen Plastik” (Beuys) zu verlebendigen, aus seiner Eigenart heraus performativ und damit organisch direkt so zu beeinflussen, daß zwischen dem Wollen der einzelnen menschlichen ousia, der nymphe des Wachsamkeitskomitees und der Göttin Athene analog kein Unterschied mehr besteht. Kunst wird Natur, Natur wird Kunst und physische Gewalt wird nur noch dort angewendet, wo diese selbst ungezügelt und kulturvernichtend zur Erscheinung kommen will! Endlich ist damit auch die “Goetheanistische Plattform” (Mythologem) zusätzlich definiert als die mythologische Einheit, von Symbol, Allegorie und Index, als akashachronikgestütztes Urbild (entelechia), wahre (energeia) und tatsächliche Wirklichkeit, das transzendentale Ich (Aktivist-in). Die Realität aber ist die objektive Wirklichkeit, die in einem auf Gewalt aufgebauten Rechtssystem ausschließlich naturwirklich existiert, während die Kunst zwar auch letztendlich sich unter naturgesetzlichen Bedingungen verwirklichen muß, die aber einen surplus mitbringt, eben den Teil der Wirklichkeit, der absolut neu ist, der durch eine Regelverletzung zustande kam und der anti-politisch gegen das Bestreben der Bestandwahrer-innen in das eidos inhäriert werden muß. (wird fortgesetzt)

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